über meine Arbeit
“Die Zwei ist Zweifel; Zwist ist Zwietracht; Zwiespalt Zwitter; Die Zwei ist Zwillingsfrucht am Zweige, süß und bitter” (Friedrich Rückert)
Mittelpunkt meiner Arbeit ist der Mensch in Beziehung zu sich selbst und zu anderen; Menschliches – Allzumenschliches: Im Familienverband, in (Liebes-) Beziehungen, in der Gesellschaft, als Individuum.
Seit ca. 4 Jahren male ich Zwillingspaare die meist dem Betrachter und nicht einander zugewandt sind.
Die Verdopplung einer Person verstärkt zum Einen die Frage nach Persönlichkeit, zum Anderen mache ich mir den Faktor zu Nutze, dass die Verdopplung des Zwillings Unbehagen auslöst.
“Vier Augen sehen mehr als zwei!” – so wird der Betrachter von gleich 2 Augenpaaren beäugt; man ist gefangen zwischen zwei Blicken; Verdopplung verstärkt.
“It takes two to tango!” Der Vorstellung folgend, dass jeder seinen eigenen Zwilling in sich trägt – das Gute wie das Böse, das Yin wie das Yang, entstanden in den letzten Jahren ausserdem Doppelportraits von Personen des Öffentlichen Lebens wie z.B. Margret Thatcher, Barack Obama,Joseph Mengele, Katharina von Bora, Elisabeth I, Elisabeth II, Mutter Theresa, Putin, Donald Trump, Kim Yong Un, uvm.
In meiner neuesten Serie aus den letzten 2 Jahren von Bildern mit Blattgoldhintergrund (bzw. Schlagmetall) füge ich meiner bisherigen Zwillingsthematik noch eine weitere Komponente hinzu – die Anlehnung an altmeisterliche bzw. mittelalterliche Malerei.
In der Ikonographie bzw. mittelalterlicher Malerei gebrauchte man Goldgrund vor Allem wegen seine immateriellen Qualitäten: als Metapher vom goldenen Zeitalter oder als Zeichen von Spiritualität., für transzendentale Schönheit. Goldgrund kann ausserdem helfen, Bildgegenstände zu konkretisieren: Er bietet einen eigenständigen Gegenpol der mit seiner selbstleuchtenden Kraft eine weitere Bildebene entfaltet ohne von der Hauptfigur abzulenken.
MAY THE FORCE BE WITH YOU !!!
Viele meiner Doppelportraits befassen sich vorwiegend mit dem Thema Machtstrukturen in der heutigen Gesellschaft.
Es sind Portraits der Mächtigen dieser Welt (Menschen mit Machthintergrund) aus meiner Serie „it takes two to tango“.
Wer (oder was) regiert die Welt?
Ist angesichts der sich häufenden terroristischen Anschläge im Namen eines Gottes oder eines Herrschenden eine klare Grenzziehung zwischen Kirche (Glaube) und Staat noch möglich?
Was wird aus unseren Auserwählten, sobald sie an der Macht sind? Gibt es sie noch die sogenannten „höheren Ziele“ und sind sie überhaupt vereinbar mit Machterhalt?
Sind sie ein „…Teil jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft..“ oder ist es eher umgekehrt wie im Goethes Faust?
Wie machtlos steht der Einzelne einem Herrscher oder einer Mehrheit gegenüber und was wissen wir überhaupt über die tatsächlichen Strukturen innerhalb einer Regierung?
Wie kann man sie angehen die Populisten mit ihren einfachen Lösungen denen so viele blind folgen? „Alle Macht dem Volke“ oder „Keine Macht für niemand“?
Dies alles sind Fragen, die sich in meinen Arbeiten widerspiegeln und dem Betrachter zum Denken und weitere Fragen stellen anregen sollen.